Inmitten der Pandemie: Die Dringlichkeit des Geistes des Lebens

Leonardo Boff

Inmitten der Pandemie, die täglich Tausende von Toten fordert, feiern wir das Pfingstfest, das Fest des lebensspendenden und heilenden Geistes. Sein Wirken mit all denen, die im Kampf gegen Covid-19 an vorderster Front stehen, ist dringend notwendig, um sie am Leben zu erhalten, beschützt und gewappnet mit dem heldenhaften Geist, um ihre Mission, Leben zu retten, fortsetzen zu können, wobei sie  ihr eigenes aufs Spiel setzen.

Der liturgische Hymnus des heutigen Festes spricht von ihm als den “großen Tröster und süßen Erquicker”. Mehr denn je muss er sich mit diesen Gaben allen zur Verfügung stellen, die in Krankenhäusern arbeiten

Lasst uns einen Moment über das Wesen des Heiligen Geistes und seine Bedeutung für das Leben und den gegenwärtigen dramatischen Moment nachdenken.

Zuallererst ist es wichtig zu sagen, dass der Geist der erste war, der in diese Welt kam und immer noch kommt. Er kam und schlug seine Zelte bei Maria von Nazareth auf. Das heißt, er richtete seine ständige Wohnstätte in ihr ein (Lk 1,35) und erhob das Weibliche auf die Höhe des Göttlichen.

Aus dieser Gegenwart ist die heilige Menschheit des Gottessohnes entstanden. Das Wort schlug sein Zelt auf (Joh 1,14) in dem von Maria empfangenen Menschen Jesus. In einem Moment der Geschichte ist sie, die einfache Frau von Nazareth, der Tempel des lebendigen Gottes: Zwei göttliche Personen wohnen in ihr: der Geist, der sie “gesegnet unter allen Frauen” (Lk 1,42) macht, und der Sohn Gottes, der in ihr heranwächst und dessen Mutter sie wahrhaftig ist.

Dann kam der Geist bei der Taufe durch Johannes den Täufer auf Jesus herab und entzündete ihn für seine befreiende Mission. Er kam auf die erste Gemeinde herab, die sich am Pfingstfest, das wir heute feiern, in Jerusalem versammelte, und gebar die Kirche. Er kam weiterhin herab, unabhängig davon, ob die Menschen Christen waren und sich taufen ließen oder nicht, wie es bei dem römischen Beamten Kornelius geschah, als er noch ein Heide war (Apg 11,45).

Und im Laufe der Geschichte ist er immer schon vor den Missionaren gekommen und hat dafür gesorgt, dass in den Herzen der Menschen die Liebe herrschte, die Gerechtigkeit gepflegt und das Mitgefühl gelebt wurde. Einmal in die Geschichte eingetreten, hat er sie nie wieder verlassen. Er nimmt, was zu Jesus gehört, gibt es weiter, verkündet aber auch “Neues, das kommt” (Joh 16,13).

Es geschieht mithilfe des Geistes, dass Propheten hervorbrechen, Dichter singen, Künstler geschaffen werden und Menschen das praktizieren, was gut, gerecht und wahr ist. Vom Geist werden die Heiligen geformt, besonders jene, die ihr Leben für das Leben anderer geben, wie jetzt jene, die fast bis zur Erschöpfung in den Krankenhäusern Brasiliens und der Welt arbeiten.

Es ist ebenfalls auf den Geist zurückzuführen, dass alte und schrumpfende Institutionen sich plötzlich erneuern und den Gemeinden den nötigen Dienst erweisen, wie es Papst Franziskus tut und auch andere christliche Kirchen.

Die Welt geht schwanger mit dem Geist, auch wenn der Geist der Ungerechtigkeit beharrlich sein Werk fortsetzt, feindlich gesonnen gegenüber dem Leben und allem, was heilig und göttlich ist. Dies geschieht in unserem Land mit einer Regierung, die dem Tod freundlicher gesonnen ist als dem Leben.

Die Armen fühlen sich in diesem Moment am meisten bestraft, ohne ein angemessenes Haus zum Leben, ohne zu wissen, was sie am nächsten Tag essen werden, ohne Arbeit und ohne jegliche Sicherheit gegenüber den Angriffen des tödlichen Virus.

Heute gibt es Millionen von ihnen. Die Armen schreien auf. Und Gott ist der Gott des Schreis, d.h. derjenige, der auf den Schrei der Unterdrückten hört. Er verlässt seine Transzendenz und kommt herab, um ihnen zuzuhören und sie zu befreien, wie im Fall der Gefangenschaft in Ägypten (vgl. Ex 4,3). Es ist der Geist, der uns dazu bringt, “Abba, lieber Vater” zu rufen (Röm 8,15; Gal 4,6). Deshalb ist der Geist der Vater und der Pate der Armen (pater pauperum), wie die Kirche heute an diesem Fest singt.

Er tut es sicher nicht auf wundersame Weise, aber er gibt ihnen Mut und Widerstand, den Willen zu kämpfen und zu siegen. Er lässt die Arme nicht sinken. Er schickt das Licht in die Herzen der Armen, damit sie die richtigen Initiativen entdecken, damit sie ausharren und tatsächlich bis heute lebendig werden; wenn die Ureinwohner nicht völlig ausgerottet werden konnten und jetzt, wegen der Nachlässigkeit der offiziellen Behörden, ernsthaft gefährdet sind, wenn die Afro-Nachfahren nicht der Last der Sklaverei erliegen konnten, dann deshalb, weil in ihnen eine Energie des Widerstands und der Befreiung war, das, was der Hymnus die Gaben und das Licht der Herzen nennt: der Heilige Geist, egal welchen Namen wir ihm geben.

Den Verzweifelten zeigt er sich als ein Tröster ohnegleichen. Er steht ihnen nicht von außen bei. Er ist gekommen, um als Gast in ihnen zu wohnen, um ihnen zu helfen und sie zu beraten, denn das ist seine Mission. In den großen Schwierigkeiten und Krisen verkündet er sich als Bezugspunkt des Friedens, der Ruhe: ein Erquicker, denn so sagt es der Pfingsthymnus, den ich hier wörtlich zitiere.

Er erscheint als der große Tröster. Wie oft treiben uns in diesen dunklen Zeiten die Nöte des Lebens Tränen in die Augen! Wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, ohne uns zu verabschieden und ohne die notwendige Trauerarbeit zu leisten, oder wenn wir tiefe Frustrationen erleben, affektiv oder beruflich, oder wenn wir arbeitslos sind, scheinen wir in einen Abgrund zu fallen. Es sind diese Momente, in denen wir flehen müssen: “Komm, Geist, sei unser Trost; wische unsere Tränen ab und kühle unser Schluchzen.

Der Heilige Geist kam einmal und kommt noch immer ständig. Aber in dramatischen Momenten wie dem unseren, unter Covid-19, müssen wir rufen: “Komm, Heiliger Geist, und erneuere das Antlitz der Erde und rette unser Land und die Welt.

Wenn der Geist nicht kommt, werden wir dazu verdammt sein, die vom Propheten Ezechiel (c.37) beschriebene Landschaft zu sehen: die Erde bedeckt mit Leichen und Knochen überall. Aber wenn er kommt, werden die Leichen mit Leben bekleidet, und die Wüste wird zu einem Garten. Die Armen werden ihre Gerechtigkeit erhalten, die Kranken werden Gesundheit erlangen, und die Sünder, die wir alle sind, werden Vergebung und Gnade empfangen.

Das ist unser Glaube und mehr noch, unsere unsterbliche Hoffnung, verbunden mit einer tiefen Solidarität mit allen Opfern von Covid-19.

Leonardo Boff Theologe und Autor von “Der Heilige Geist: Feuer Gottes – Lebensquell – Vater der Armen“, 2014, Herder.

Übersetzt von Bettina Gold-Harnack

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In the midst of the pandemic: the urgency of the Spirit of Life

                           Leonardo Boff

In the midst of the pandemic with thousands of deaths every day, we celebrate the feast of Pentecost, of the life-giving and healing Spirit. His action with all those who are on the front lines in the fight against Covid-19 is urgent to keep them alive, protected, and with the heroic spirit to continue in their mission of saving lives, putting their own at risk.

The liturgical hymn of today’s feast speaks of him being the “great comforter and the sweet refresher”.More than ever he must show himself with these gifts to all who work in hospitals.

Let us reflect for a moment on the nature of the Holy Spirit and his relevance to life and to the present dramatic moment.

First of all it is important to say that the Spirit was the first to come into this world and is still coming. He came and pitched his tent on Mary of Nazareth. That is to say, he fixed his permanent dwelling place in her (Lk 1:35) and raised the feminine to the height of the Divine.

From this presence, the holy humanity of the Son of God originated. The Word pitched his tent (Jn 1:14) in the man Jesus, begotten by Mary. At one moment in history, she, the simple woman of Nazareth, is the temple of the living God: Two divine Persons dwell in her: the Spirit who makes her “blessed among all women” (Lk 1:42) and the Son of God, growing within her, whose mother she truly is.     

Then the Spirit descended on Jesus at the baptism by John the Baptist and inflamed him for his liberating mission. He descended on the first community gathered in Jerusalem on the feast of Pentecost that we now celebrate, giving birth to the Church. He continued to come down, regardless of whether the people were Christians and baptized or not, as happened to the Roman official Cornelius, still a pagan (Acts 11:45).

And throughout history He has always come before the missionaries, making sure that in the hearts of the people love prevailed, justice was cultivated, and compassion was lived out. Once he entered history, he never left it. He takes what belongs to Jesus, passes it on, but also “announces new things to come” (Jn 16:13).

It is by the Spirit that prophets burst forth, poets sing, artists are created, and people practice what is good, just and true. From the Spirit are shaped the saints, especially those who give their lives for the lives of others, like now those who work, almost to the point of exhaustion, in the hospitals of Brazil and the world.

It is also by the Spirit that old and crepuscular institutions suddenly renew themselves and provide needed service to communities as Pope Francis is doing and also other Christian churches.

The world is pregnant with the Spirit even as the spirit of iniquity perseveres in its work, hostile to life and all that is sacred and divine. This is happening in our country with a government that is friendlier to death than to life.

The poor feel most penalized at this moment, without an adequate house to live in, without knowing what they will eat the next day, without a job and without any security against the attacks of the lethal virus.

Today there are millions of them. The poor cry out. And God is the God of the cry, that is, the one who listens to the cry of the oppressed. He leaves his transcendence and comes down to listen to them and to free them, as in the case of the captivity in Egypt (Cf. Ex 4:3). It is the Spirit who makes us cry out Abba, dear Father (Rom 8:15; Gal 4:6). That is why the Spirit is the father and the godfather of the poor (pater pauperum), as the Church sings today on this feast.

He certainly does not do it miraculously, but he gives them courage and resistance, the will to fight and to conquer. He does not let his arms go down. He sent the light to the hearts of the poor to discover the right initiatives, to persist, and in fact to come alive until today; if the indigenous people could not be totally exterminated and now, because of the negligence of the oficial authorities, are at serious risk, if the Afro-descendants could not succumb to the weight of slavery, it was because inside them there was an energy of resistance and liberation, what the hymn calls the gifts and light of hearts: the Holy Spirit, no matter what name we give it.

To the desperate He shows Himself as a comforter without equal. He doesn’t assist them from outside. He has come to dwell within them as a guest to help and advise them, for this is His mission. In the great difficulties and crises, He announces Himself as a reference of peace, of calm: a refresher, for so says the Pentecost hymn that I am quoting verbatim.

He appears as the great comforter. How often, in these dark times of epidemics, the hardships of life make us fill our eyes with tears. When we lose a loved one without saying good-bye and without doing the necessary mourning, or when we experience deep frustrations, affective or professional, or when we are unemployed, we seem to fall into an abyss. It is in these moments that we must plead: “Come Spirit, be our comfort; wipe away our tears and cool our sobs.

The Holy Spirit came once and keeps coming permanently. But in dramatic moments like ours, under Covid-19 we must cry out, “Come Holy Spirit and renew the face of the earth and save our country and the world.

If the Spirit doesn’t come, we will be condemned to see the landscape described by the prophet Ezekiel (c.37): the earth covered with corpses and bones everywhere. But when he comes, the corpses are clothed with life and the desert becomes a vergel. The poor will receive his justice, the sick will gain health, and the sinners, which are all of us, will receive forgiveness and grace.

This is our faith and even more, our undying hope, united with a deep solidarity with all the victims of Covid-19 around the world.

Leonardo Boff is a theologian who wrote The Holy Spirit: inner fire, giver of life, and father of the poor, Vozes 2013, Orbis Books 2014..

El perdón: la grandeza y la dignidad de las víctima de violencia extrema

Leonardo Boff*

Por iniciativa del obispo don Vicente Ferreira, pastor de la región de la tragedia de Brumadino-MG, y del profesor y psicoanalista René Dentz se ha organizado un libro que recoge excelentes estudios sobre el perdón: “Horizontes de Perdón” (Editora Ideias &Letras 2020, pp.180). Su singularidad reside en el hecho de haber recogido ejemplos de perdón de diferentes países con sus culturas y tradiciones propias.

Queremos comentar esta obra por su gran calidad y por abordar un tema de gran actualidad, abordado  también ampliamente por el  Papa Francisco en su encíclica social Fratelli tutti (2020).

El libro “Horizontes de Perdón” tiene como objetivo pensar el perdón a partir del sufrimiento concreto y terrible soportado por víctimas humanas inocentes o por todo un pueblo que ha sido víctima durante siglos. Aquí reside su gran fuerza y también su poder de convencimiento.

Un ejemplo, descrito y analizado por el obispo don Vicente Ferreira y René Dentz, organizador también de esta obra, viene de Brasil, de las tragedias criminales causadas por la ruptura de dos presas de la compañía minera Vale, en Mariana-MG el día 5 de mayo de 2015, que mató a 19 personas y destruyó la cuenca del Rio Doce con 55 millones de metros cúbicos de residuos mineros, y en Brumadinho-MG, el 25 de enero de 2019, con la ruptura de la presa de la misma compañía minera Vale, que causó que 272 personas quedarán enterradas bajo 12,7 millones de metros cúbicos de lodo y residuos.

El libro comienza con un minucioso estudio del obispo don Vicente Ferreira, pastor, poeta, músico y profeta: “Brumadinho: el perdón a partir de las víctimas de crímenes socioambientales”. Le precede un pertinente análisis de coyuntura global, bajo la hegemonía del capital, una máquina de causar  víctimas en todo el mundo. La compañía minera Vale representa la lógica del capital que prefiere el lucro a la vida, y acepta el riesgo de causar centenares de víctimas y de damnificar profundamente la naturaleza. Aun siendo consciente de los daños perpetrados, es reacia a compensar con justicia y equidad a las familias de las personas afectadas. Don Vicente busca comprender el proceso victimador de la globalización del capital mediante las categorías del sociólogo portugués, Boaventura de Souza Santos y la violencia con el psicoanálisis de Sigmund Freud, que frente a nuestra capacidad de superar  la violencia se muestra, en cierta forma, escéptico y resignado.

Don Vicente supera esta resignación con la contribución del mensaje cristiano muy en el espíritu de la Fratelli tutti del Papa Francisco. Esta testimonia el sacrificio de la víctima inocente, del Crucificado, que rompió el círculo de la venganza y del resentimiento perdonando a sus verdugos. Esta visión fue también desarrollada por el pensador René Girard, mencionado en el estudio. Este pensador francés emerge como uno de los que mejor han estudiado la dinámica de la violencia, que se origina por el deseo mimético excluyente (alguien quiere solo para sí un objeto excluyendo a terceros), pero que la propuesta cristiana mostró que este deseo mimético puede ser transformado en incluyente (deseamos juntos y compartimos el mismo objeto) por el perdón incondicional.

Este perdón plantea la exigencia de justicia a ser practicada por aquellos que provocaron el desastre criminal, en este caso los responsables de la compañía minera Vale. Esa lucha, la lleva el obispo con determinación y ternura, con canto, poesía y oración, junto con la comunidad de los sufrientes, que él acompaña incansablemente con un generoso equipo. Cabe citar nuevamente lo que dice la Fratelli tutti: “No se trata de proponer un perdón renunciando a los propios derechos ante un poderoso corrupto… Quien sufre injusticia tiene que defender vigorosamente sus derechos, los de su familia, precisamente porque debe guardar la dignidad que les fue dada, una dignidad que Dios ama” (n.241).

Para entender mejor la dinámica de la violencia y del perdón, algunos autores de avanzadillla fueron: el filósofo francés Paul Ricoeur con su libro La memoria, la historia, el olvido (Paris, Seuil 2000) y Frantz Fanon, Los condenados de la Tierra (1961).

La reconciliación y el perdón no terminan en sí mismos. La Fratelli tutti es inspiradora: “Como enseñaron los obispos de Sudáfrica  la verdadera reconciliación se alcanza de manera proactiva, «formando una nueva sociedad basada en el servicio a los otros, y no en el deseo de dominar; una sociedad basada en compartir con los otros lo que se tiene y no en la lucha egoísta de cada uno por la mayor riqueza posible; una sociedad en la cual el valor de estar juntos como seres humanos es, en último análisis, más importante que cualquier grupo menor, sea la familia, la nación, la etnia o la cultura» (n.213). Y los obispos de Corea del Sur destacaron que una verdadera paz «sólo se puede alcanzar cuando luchamos por la justicia a través del diálogo, buscando la reconciliación y el desarrollo mutuo” (n.229).

Conviene destacar que cada pueblo y cada grupo ha encontrado caminos propios para llegar al perdón. Así, por ejemplo, para los afrodescendientes brasileros es imprescindible para un perdón real que los blancos que los victimaron por la esclavitud, reconozcan la inhumanidad que cometieron, refuercen la identidad africana y les restauren en su dignidad ofendida. Bien se ha dicho: “el perdón es más que una justa justicia, antes es más bien una donación donada a los otros”.

En el Congo Brazzaville, país marcado por sangrientas guerras civiles, el concepto-clave ha sido “palaver”, recurrente en los países al sur del Sáhara. “Palaver” implica buscar la verdad por el diálogo, por la libertad de hablar todos, independientemente de su lugar social y de género, hasta que se elabore un consenso en función de la paz social; todos se perdonan  mutuamente, sin castigar a nadie, pero todos se proponen corregir los errores. El texto muestra cómo ese pacto por la ganancia de poder de grupos y por la vasta corrupción que asola al país, no consiguió prevalecer y tener su sustentabilidad garantizada. Pero valió la pena el intento.

En Sudáfrica, el concepto-clave en el proceso de reconciliación y de perdón, conducido por el arzobispo anglicano Desmond Tutu, ha sido la categoría “Ubuntu”, que expresa fundamentalmente esta profunda verdad antropológica: “yo soy yo a través de ti”. Todos se sienten interligados. La estrategia era: el victimador confiesa su crimen con toda sinceridad; la víctima escucha atentamente y narra su dolor; se restaura la justicia reparadora y restaurativa, eventualmente se acepta una pena curativa, excepto para los crímenes más hediondos de lesa-humanidad, que son enviados al tribunal competente.

Otra contribución trabaja en estudios avanzados de mereología (cómo las partes se relacionan con otras partes, cómo se sitúan en el todo y cómo se mueven dentro de él). Los dos autores del libro articulan los datos con una cierta armonía, base para el perdón, así definido por ellos:

“La superación del afecto negativo y del juicio en relación al ofensor, no negándonos a nosotros mismos el derecho a tal afecto y juicio, pero esforzándonos en ver al ofensor con compasión, benevolencia y amor”.

El presupuesto antropológico es que por más criminal que sea alguien, nunca es solo criminal, jamás deja de ser humano con muchas otras virtualidades también positivas. De la misma manera, por más que la población fuese traída violentamente de África a Brasil para ser esclava, nunca los señores de esclavos consiguieron matarles la libertad. Ellos resistieron y buscaron siempre conservar su identidad cultural y religiosa. El quilombolismo es una prueba de ello, visible todavía hoy en los cientos de quilombos existentes, donde se vive una vida más comunitaria, igualitaria, en la línea del “Ubuntu”.

Sin embargo, hasta que no se abandone el resentimiento y el espíritu de venganza, no se abrirá el camino al verdadero perdón. No se trata de olvidar, sino de no ser más rehén de un interminable ciclo de amargura y de tristeza.

En este punto de perdón generoso, el cristianismo mostró su capital humanístico. Como lo muestra el texto de don Vicente y especialmente el de Colombia que lo expresa así: perdonar lo imperdonable no es solo una muestra de cómo el espíritu humano puede revelar su transcendencia, su capacidad de ir más allá de cualquier situación por inhumana que se presente, es sobre todo un don de la gracia divina. Perdonamos porque fuimos perdonados por Dios y por Cristo cuya misericordia no sufre ninguna limitación.

La justicia es irrenunciable, pero no es ella quien escribe la última página de la historia de la humanidad. El filósofo Roger Icar respondió excelentemente a Wiesenthal, que buscaba por todo el mundo a los criminales nazis: “El perdón sin justicia revela debilidad, pero la justicia sin perdón representa una fuerza inhumana”.

Estos textos revelan la excelencia de las reflexiones sobre el perdón, uno de los mejores publicado en los últimos tiempos. La parte inhumana del ser humano puede, mediante el perdón y la reconciliación, ser rescatada y transformada. Esta es la gran lección que quiere trasmitir esta notable obra Horizontes de perdón, tan bien organizada por el obispo-pastor don Vicente de Brumadinho y por el erudito psicoanalista René Dentz.

*Leonardo Boff es teólogo y filósofo y a propósito del tema ha escrito Pasión de Cristo-Pasión del mundo, Vozes 1977; Principio de compasión y de cuidado, Vozes 2009; Reflexiones de un viejo teólogo y pensador,

Vozes 2018.

Traducción de María José Gavito Milano

Laoración particular del Papa Francisco a San José

Leonardo Boff*

El año 2020 fue declarado por el Papa Francisco “año josefino”, es decir, un año dedicado a la devoción y a profundizar en la figura de San José. Ella es oportuna en este momento de la pandemia del coronavirus, despiadada con los más vulnerables que son los pobres y los destituidos de los cuidados necesarios. San José más que el Patrono de la Iglesia Universal es ante todo el patrono de la iglesia doméstica, de la gente trabajadora, de los anónimos, de los que viven sometidos al silencio social. San José vino de este mundo, pero no nos dejó ninguna palabra. Habló por sus manos de trabajador. Solo tuvo sueños. Fue tierno esposo de María, padre proveedor de Jesús, protegió a su hijito amenazado de muerte por Herodes, se refugió en el extranjero, en Egipto, introdujo a Jesús en las tradiciones de la piedad judaica. Cumplió su misión y desapareció sin dejar rastro.

Es propio de la teología actualizar las reflexiones ya existentes, pero sobre todo profundizar el significado de San José para los días actuales, como he intentado hacer en un amplio libro: “San José, la personificación del Padre (Vozes 2005/Loyola 2006) y en varios artículos reproducidos en diferentes medios.

Me he propuesto llevar hasta las últimas consecuencias la reflexión sobre San José, pues esta osadía (permitida pues estamos siempre tratando con los misterios divinos) pertenece al oficio de la teología. Él nos debe ayudar a entender mejor al Dios adorado por los cristianos.

No carece de sentido que San José se haya mantenido siempre en la dimensión del misterio que ninguna palabra puede expresar, ni que su medio de comunicación hayan sido los sueños, ni que, finalmente, no haya sido un rabino que habla y enseña, sino un trabajador que hace silencio mientras trabaja. Hoy sabemos por la psicología profunda de C.G.Jung y discípulos que los sueños son el lenguaje de la radicalidad humana y de su misterio último. Parece que el propio Dios o el universo hubiesen preparado a la persona con las condiciones previas adecuadas para acoger al Padre en caso de que decidiese salir de su misterio y autocomunicarse a alguien.

Para los cristianos es una verdad aceptada que el Espíritu Santo fue la primera persona divina en venir a este mundo y armar su tienda (morar definitivamente) sobre María (Lc 1,35). De igual forma es una convicción de fe que el Hijo del Padre vino a continuación, engendrado por María y que también armó su tienda entre nosotros (se encarnó: Jn 1,14). ¿Por qué el Padre iba a quedar fuera? ¿Por qué solamente dos personas divinas se establecieron entre nosotros? A estas preguntas intento buscar razones bien fundadas.

Parto de la tesis oficial, confirmada por el Concilio Vaticano II (1962-1965) en la “Constitución Dogmática Dei Verbum” de que la revelación es más quecomunicación de verdades. Es la autocomunicación de Dios así como  es (n.2). Pues bien, si eso es verdad significa que la revelación es siempre autocomunicación de las tres personas divinas, Padre, Hijo y Espíritu Santo. No puede ser solo del Espíritu Santo y del Hijo. El Padre debe entrar también, hastapor un efecto sinfónico y armonioso de toda la revelación divina.

Ahora bien, se dice en teología que el Padre es el misterio absoluto sin-nombre, que continuamente está trabajando haciendo surgir y sustentando lacreación, diciendo en cada momento su “fiat” (¡hágase!). Si no lo hiciera, ellavolvería a la nada. Nótese que San José presenta características adecuadas a lanaturaleza del Padre celestial. El Padre no habla, quien habla es el Verbo; Élvive en un silencio insondable y su principal actividad es trabajar, como confirma Jesus: “Mi Padre trabaja hasta ahora” (Jn 5,17) como también lo hace José. Si hubiera alguien en quien el Padre pudiera armar su tienda para habitar entre nosotros, José de Nazaret sería esa persona. El Papa Juan Pablo II en su Exhortación Apostólica sobre San José, Redemptoris Custos (1989), afirma que“la paternidad humana de José” fue asumida en el acto de la encarnación deDios (n.21).

Hay en teología este dicho clásico: “Deus potuit, decuit, ergo fecit”: “Dios podía, era conveniente y, por lo tanto, hizo”. Así que el Padre celestial podía personificarse en José, era conveniente que lo hiciese y, por lo tanto, así lo hizo. Efectivamente, tal como yo lo entiendo, el Padre se personificó en el padreterrestre, tomó forma humana en José. Faltaba esta pieza arquitectónica para la plena autocomunicación de Dios así como es, es decir, como Trinidad,incluyendo al Padre, en este caso. Esta es la tesis fundamental, lógicamente urdida con argumentos de la propia teologia que no cabe referir aquí.

La gran lección que sacamos, y con ella aprendemos algo más de Dios, es esta: la Familia divina, en un momento preciso de la historia, asumió a la familia humana. El Padre se personalizó en José, el Hijo en Jesús y el Espíritu Santo en María.

El Papa Francisco recibió la traducción española de mi libro “San José, la personificación del Padre”(DABAR/Mexico) y agradeció transmitiéndome la oración que él le reza todos os días. Literalmente escribió y esto puede ayudar a muchos devotos de san José:

“Quiero compartir contigo la oración que recito desde hace cuarenta años después de los Laudes:

Glorioso Patriarca San José, cuyo poder sabe hacer posibles las cosas imposibles, ven en mi auxilio en estos momentos de angustia y dificultad. Toma bajo tu protección las situaciones tan graves y difíciles que te confío, para que tengan una solución feliz. 

Mi bien amado Padre, toda mi confianza esta puesta en Ti. Que no se diga que te he invocado en vano, y puesto que Tú puedes todo junto a Jesús y María, muéstrame que tu bondad es tan grande como tu poder. Amén”

Esta oración, de hace ya 40 años, parece adecuada para los días sombríos vividos y sufridos por toda la humanidad. Junto con la ciencia, la técnica ytodos los demás cuidados, la oración es como un supplément d’âme que nos puede valer mucho, y alimenta la esperanza esperante.

*Leonardo Boff es teólogo y ha escrito San José, la personificación del PadreEditora Vozes, Petrópolis 2005.

Traducción de Mª José Gavito Milano